Begriffsdefinition |
Der Begriff "Logopädie" wurde 1924 von dem Wiener Phoniater Emil Froeschels für die bis dahin übliche Bezeichnung "medizinische Sprachheilkunde" eingeführt in der Abgrenzung zur Phoniatrie, der medizinischen "Stimmheilkunde".
Mittlerweile bezeichnet der Begriff der Phoniatrie die gesamte Sprach-, Sprech- und Stimmheilkunde. Die Logopädie hingegen ist eine nicht medizinische Fachdisziplin, welche die Diagnostik und die Therapie von Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen beinhaltet. Zunehmend werden auch Schluck- und Hörstörungen behandelt. |
Amyotrophe Lateralsklerose |
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Die amyotrophe Lateralsklerose, kurz auch ALS genannt, ist durch den Abbau von muskelbewegenden Nerven gekennzeichnet. Die Ursache ist unbekannt. Es kommt zu einer fortschreitenden und unumkehrbaren Schädigung der Nervenzellen, die für die Muskelbewegungen verantwortlich sind. Krankeitszeichen sind: Muskelschwäche, Muskelschwund, Gang-, Sprech- und Schluckstörungen, die die Aktivitäten des täglichen Lebens zunehmend einschränken. Das Leiden ist nicht heilbar, man kann nur die beschwerden lindern. Die Überlebenszeit beträgt im Mittel etwa drei bis fünf Jahre. Der Tod tritt häufig infolge von Lungenentzündung auf, die durch die zunehmenden Schluckstörungen und die Lähmung der Atemmuskulatur begünstigt wird. |
Aphasie |
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Aphasien sind Beeinträchtigungen der zentralen Sprachverarbeitung, die durch temporäre, bleibende oder fortschreitende Schädigungen der perisylvischen Region in der sprachdominanten Hemisphäre (meist links) des Gehirns bedingt sind. Betroffen ist das Sprachzentrum das sich aus verschiedenen sprachrelevanten Arealen zusammensetzt. |
Apoplex |
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Synonym: Schlaganfall. Bei einem Apoplex kommt es aus unterschiedlichen Gründen zum plötzlichen Aussetzen von Teilen des Gehirns. |
Down-Syndrom |
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Synonym: Trisomie 21. Das Down-Syndrom ist die häufigste durch eine Chromosomenstörung verursachte Erkrankung. Bei dieser Erbkrankheit ist das Chromosom Nr. 21 oder ein Teil davon dreifach statt üblicherweise zweifach in jeder Zelle vorhanden. Das führt zu einer Einschränkung der motorischen Fähigkeiten und einer sehr variabel ausgeprägten Intelligenzminderung. Typisch ist auch das äußere Erscheinungsbild der Betroffenen mit einem gedrängtem Körperwuchs und verengten, leicht schräg stehenden Augen. Wegen dieser an Mongolen erinnernden Augenform wurde die Krankheit mitunter auch als Mongolismus bezeichnet. Da dieser Begriff diskrimierend ist, wird er nicht mehr verwendet. |
Dysarthrie |
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Unter dem Begriff "Dysarthrie" werden verschiedene Störungen des Sprechvermögens zusammen gefasst. Durch eine Schädigung des zentralen Nervensystems fehlt dem Betroffenen die Kontrolle über seine Sprechbewegungen. Die Aussprache wird undeutlich. |
Dyskinesie |
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Diese Störung des Bewegungsablaufs kann an verschiedenen Körperstellen auftreten. Im Gesicht zeigt sich die Dyskinesie zum Beispiel durch unwillkürliche, grimmasierende, schmatzende Bewegungen. |
Dyslalie |
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Dyslalie ist die Unfähigkeit, einzelne Sprachlaute altersgemäß richtig zu bilden; es entstehen Fehlbildungen und Ersetzungen von Lauten. |
Dysphagie |
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Synonym: Schluckbeschwerden. Den betroffenen Patienten ist es nicht möglich, die vorgekaute Nahrung mittels Schlucken in den Magen zu transportieren. Die Ursachen können körperlicher (z.B. Verletzung der Mundhöhle und des Rachens) aber auch psychischer Natur sein. |
Dysphonie |
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Dysphonien sind Stimmstörungen. Die Stimme klingt verändert (rau, heiser, matt, höher, tiefer, leise), die stimmliche Belastbarkeit ist oft eingeschränkt und es kann zu Missempfindungen bis hin zu Schmerzen bei der Stimmgebung kommen. Wir unterscheiden organisch bedingte Dysphonien und funktionelle Dysphonien. Letztere resultieren aus einer ungünstigen oder fehlerhaften Funktion des Stimmapparates. Trotzdem können sich bei einer funktionellen Stimmstörung sekundär organische Veränderungen einstellen, ebenso wie sich bei einer organischen Dysphonie funktionelle Veränderungen ergeben können. |
Laryngitis |
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Synonym: Larynx-, Kehlkopfentzündung. Von dieser Entzündung durch Viren und Bakterien ist der Kehlkopf betroffen. Auch Rauchen, Allergien, Überanstrengung der Stimme und Erkrankungen der Speiseröhre verursachen eine Laryngitis. |
Morbus Parkinson |
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Synonym: Parkinson-Krankheit. Morbus Parkinson wird auch als "Schüttellähmung" bezeichnet und beruht auf einer chronisch-degenerativen Veränderung bestimmter Hirnzentren. Sie tritt meist im höheren Alter auf und ist relativ häufig: Etwa 1% der Menschen über 60 Jahre leidet daran, woran Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Typische Erscheinungen sind u.a., dass alle Bewegungen langsamer werden, der Kranke eine charakteristische gebeugte Haltung mit angewinkelten Ellbogen einnimmt und das die Hände zittern. |
Poltern |
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Poltern wird vom Zuhörer meist als zu schnelles, undeutliches Sprechen wahrgenommen. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich allerdings ein gehäuftes Auftreten phonetischer Auffälligkeiten: Auslassungen und Verschmelzungen von Lauten und Silbenfolgen, Lautersetzungen und Lautveränderungen, die häufig zu Unverständlichkeit von Äußerungen führen. Dazu kommt eine hohe Sprechgeschwindigkeit. Oft treten zusätzlich Unflüssigkeiten in Form von Silben-, Wort-, Laut- oder Satzteilwiederholungen auf |
Stottern |
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Stottern gehört zu den Redeflussstörungen und ist eine Störung der pragmatisch-kommunikativen Ebene. Die Symptome von Stottern lassen sich in zwei Formen aufteilen.
klonische Symptome
tonische Symptome
Ursache
Diagnose
Therapie
Die meisten Therapien basieren auf dem Konzept von Van Riper und beinhalten:
Prognose: Stottern ist nicht heilbar! |
Störung der Sprache bei Schwerhörigkeit oder Taubheit Der Störungsort entscheidet über die Art der Schwerhörigkeit.
Schallleitungsschwerhörigkeit
Schallempfindungsschwerhörigkeit
Die Höreinschränkungen werden nach Schweregraden eingeteilt. |
Sprachentwicklungsstörungen Sprachentwicklungsstörungen sind zeitliche oder strukturelle Abweichungen von der normalen Sprachentwicklung und können alle Bereiche des Sprachsystems betreffen:
Auch die Entwicklung von schriftsprachlichen Fähigkeiten kann gestört sein. |